Alles was mit der Natur zusammenhängt, lässt sich nicht mit der Schablone produzieren. Durch ständige Veränderung passt sich die Natur an und somit ergeben sich neue Herausforderungen in der Produktion. Und wie in jeder Branche sind die Produktionskosten das größte Problem. Auch wir setzen so oft wie es geht Maschinen ein, jedoch setzen wir bei der Arbeit an der Pflanze auf Handarbeit.
Typische Handarbeit die wir in unserem Betrieb durchführen, werden in anderen Betrieben mit chemischen Mitteln durchgeführt:
– die Fruchtausdünnung, die wir per Handarbeit ausdünnen
– die Regulierung des Wachstums des Baumes, welches wir durch Handschnitt und Herabbinden regulieren
– der Reifungsprozess, den wir nicht chemisch beeinflussen und daher in 2 – 3 Pflückgängen die Äpfel ernten
– keine Lagerung der Äpfel durch einbringen von Gasen während der Lagerung
Wenn der Apfel geerntet ist, wird er im Kühlhaus eingelagert und in handlichen Kisten gestapelt. Zum Verkauf wird der Apfel sortiert. Bei uns geschieht dies von Hand, da ein maschinelles Sortieren für uns nicht wirtschaftlich und die Sortierung von Hand viel schonender für den Apfel ist. Ab Dezember werden die Apfelbäume geschnitten. Wenn der Winterschnitt erfolgt ist, wird das Spanngerüst überprüft und morsche Pfosten erneuert. Die Bäume würden ohne Gerüst im Herbst, der Last der Äpfel nicht standhalten.
Im Frühjahr, wenn die Blüte stattfindet, hoffen wir, dass die Bienen, die der Imker in unsere Anlage stellt, viele Blüten befruchten.
Über Biodiversität liest man neuerdings viel. Es geht um Artenvielfalt und Lebensraum für Insekten. Landwirte werben für Blühstreifen. Bei uns zählt Biodiversität schon lange zum Obstanbau. Wir nutzen die Pflanzen der Baumstreifen, um Insekten Nahrung zu geben. Unsere Anlage ist mit einer Brombeerhecke eingezäunt, um Vögeln und Insekten auch im Sommer Nahrung zu bieten. Um die Baumscheiben frei zu halten, benutzen wir eine Kreiselegge. Diese lockert auch gleichzeitig den Boden. Im Juni sieht man dann die Äpfel wachsen. Nun beginnt die Ausdünnung von Hand. Bei dieser Maßnahme werden auch durch Pilzinfektion befallene Triebe entfernt. Die Ausdünnung ist sehr wichtig. Ziel ist es, die Früchte einzeln zu hängen und den Baum gut zu durchlichten, um Pilzbefall zu minimieren und junge Äste für die kommenden Jahre heranzuziehen. Regelmäßig muss in der Anlage nach Schaderregern und Pilzkrankheiten geschaut werden, bevor sie sich ausbreiten. Bevor chemisch reguliert wird, beobachtet der Obstbauer, ob Nützlinge, die es zu schonen gilt, in ausreichender Zahl vorhanden sind. Auch Nützlinge brauchen Lebensraum, den man schaffen muss. Entsprechend ist der Obstbauer jede Woche gefordert seinen Bestand zu inspizieren, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Nebenbei müssen die Bäume ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Wenn die Niederschläge nicht ausreichen muss gewässert werden. Ein Brunnen liefert uns das notwendige Wasser.
Wurde der Obstbauer von Unwetter verschont, gab es keinen Spätfrost in die Blüte und keinen Sonnenbrand, dann wird der Obstbauer mit einer guten Ernte belohnt.